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Autor: admin

Windows Server 2012 R2: Netzwerk-Profil mit PowerShell von “Öffentlich” auf “Privat” ändern

Oft kommt es vor, dass ein Windows Server das Netzwerk-Profil (Domäne oder Privat) nicht sauber erkennt und stattdessen auf “Öffentlich” steht. Dies hat natürlich Auswirkungen, z.B. auf die gesetzten Firewall-Regeln:

fw0

Eine kurze Überprüfung im “Netzwerk- und Freigabecenter” fördert das gleiche Ergebnis zu Tage:

fw1

Auch mit Hilfe der Windows PowerShell kann man dies sehen…

fw2

… und ändern!

fw3

Mit Hilfe des Aufrufs

Set-NetConnectionProfile –InterfaceIndex # –NetworkCategory Private

wird das Verbindungsprofil auf “Privat” gesetzt (“Domain” setzt auf Domäne). Nun kann man auch im Netzwerk- und Freigabecenter das korrekte Verbindungsprofil sehen:

fw4

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WDS und SCCM oder 2x WDS parallel betreiben / Probleme mit PXE lösen

Wenn man (z.B. während der Einführungsphase vom System Center Configuration Manager) den bisherigen WDS-Server (Windows Bereitstellungsdienste / Deployment Services) weiterhin nutzen will, aber parallel die Betriebssystembereitstellung (OSD) von SCCM benötigt, dann besteht im Wesentlichen das folgende Probleme:

Da PXE auf Broadcasts basiert, kann es nur einen PXE-Server geben, den der Client letztlich kontaktiert (man kann per Verzögerung dafür sorgen, das einer immer schneller ist als der andere). Wenn man nun also PXE am SCCM aktiviert, dann ist es quasi Glückssache, ob der Client zuerst die Meldung vom WDS oder zuerst die von SCCM empfängt – in den meisten Tests war SCCM schneller. Damit bleibt also nur eine der beiden Technologien nutzbar.

Aber es gibt eine Lösung! Diese ist leider a) nicht wirklich dokumentiert und b) seitens Microsoft auch nicht unterstützt (man hört aber, das selbst Microsoft diese Lösung intern einsetzen soll).

Die Lösung besteht darin, dem Benutzer am Client die Wahl zu lassen, welchen der gefundenen PXE-Server er nutzen will. Um dies zu erreichen, ist am WDS-Server (also derjenige, der nicht der SCCM-Server ist) ein Registry-Key zu setzen:

pxe1

Zusätzlich muss am SCCM in den eigenschaften des Distribution-Points (Verteilungspunkt) für eine ausreichende Verzögerung gesorgt werden (würde man zuerst den PXE vom SCCM booten, dann hat der RegKey dort keine Wirkung, da dieser nur auf den WDS-eigenen PXE-Provider wirkt, nicht aber auf den vom SCCM):

pxe5

Wenn nun ein Client einen PXE-Boot versucht (und die Verzögerung ausreichend war, dass sich zuerst der Nur-WDS-PXE-Server meldet), dann bekommt der Benutzer zusätzlich zu der Möglichkeit, per F12 vom Netzwerk zu booten eine weitere Option: F11 für eine Server-Auswahl!

pxe2

Drückt man jetzt F12, wird wie gewohnt DIESER WDS-Server genutzt und von dort mittels PXE gebootet. Drückt man jedoch F11, werden zuerst alle verfügbaren WDS-Server erkannt:

pxe3

Danach bekommt man eine Auswahl-Liste mit allen gefundenen PXE-Servern:

pxe4

Hier kann nun der jeweilige PXE-Server gewählt werden. Der WDS-Server selber steht an erster Stelle, an zweiter Stelle steht hier der SCCM mit aktiviertem PXE.

Auf diese Weise ist es möglich, WDS und SCCM oder mehrere WDS-Server parallel zu betreiben. Natürlich muss die entsprechende DHCP-Infrastruktur aufgebaut sein, damit PXE überhaupt funktionieren kann!

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WIndows 8.1 Update 2 und Windows 9 – erste Gerüchte

Update: Windows 9 wird offiziell „Windows 10“ heissen…

Aktuellen Gerüchten zufolge soll im August 2014 das Update 2 für Windows 8.1 kommen, Dieses soll auch Voraussetzung für ein späteres Upgrade auf Windows 9 sein, liefert wohl aber nicht das erhoffte Startmenü wieder zurück. Dieses wird wohl erst in Windows 9 enthalten sein, welches voraussichtlich im Herbst 2015 final erscheinen soll. Vermutlich wird dann also im Herbst 2014 eine erste Vorabversion (“Preview”) erhältlich sein.

Im neuen Windows 9 kehrt das Startmenü dann wie von vielen Kunden gewünscht zurück – allerdings nur auf Geräten ohne Touchscreen. Hier wird es auch nicht möglich sein, den Startscreen von Windows 8 zu nutzen. Dafür lässt sich das neue Startmenü dann wohl auch vergrößert darstellen und die Modern Style UI Apps laufen dann in der “Desktop-Welt”. Auf Touch-Geräten wird wohl weiterhin das Menü aus Windows 8 enthalten sein.

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(Abb.: So könnte das neue (“alte”) Startmenü in Windows 9 auf Nicht-Touch-Geräten aussehen)

Zeitgleich mit dem Release von Windows 9 wird wohl auch Windows 365 starten – ein neues Modell, bei dem man das Betriebssystem nicht kauft, sondern in einem Abo mietet. Gerüchten zufolge soll Windows 9 für Besitzer von Windows 8.1 kostenlos sein, für den Rest schlägt der reguläre Kauf wohl mit einem Preis von etwa 80€ zu Buche. Hier muss man sehen, was das Abo-Modell im Vergleich kosten wird.

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Windows Server 2012 R2: Datei nach Dedeplizierung nur noch 0 Byte groß

In einem früheren Artikel habe ich beschrieben, wie man auf einem Windows Server 2012 die Datendeduplizierung (Data-Deduplication) konfiguriert und nutzt. Dort war in einem einfachen Beispiel zu sehen, dass die Datei nach der Deduplizierung noch genau 4KB belegt hat, also die verwendete Blockgröße (“Größe der Zuordnungseinheit”

dedup_2012r2_1

Das liegt daran, weil die nach der Deduplizierung die verwendeten Chunks nicht mehr beim betroffenen File liegen. Die Datei ist also tatsächlich 0 Byte groß – belegt aber eigentlich an einer anderen Stelle Speicherplatz.

Mit Hilfe des PowerShell-Cmdlets “Measure-DedupFileMetadata” lässt sich die tatsächlich belegte SPeichermenge ermitteln:

dedup_2012r2_2

Hier belegt die SizeOnDisk nur noch die zu erwartenden 4KB…

Die eigentlichen Chunks liegen im Ordner “System Volume Information”, an dessen Inhalt man aber nicht ohne Weiteres herankommt.

dedup_2012r2_3

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SCCM 2012: “Inboxes”-Verzeichnis füllt sich / Laufwerk läuft voll

Auf einem unserer SCCM-Server ist mir aufgefallen, dass sich das Laufwerk C:\, welches großzügig bemessen ist, nahezu komplett gefüllt hat. Eine einfach Analyse mit TreeSize brachte folgendes zum Vorschein:

inboxes1

Wie auf dem Screenshot zu sehen ist, hat das receive-Verzeichnis unter "C:\Program Files\Microsoft Configuration Manager\inboxes\despoolr.box\receive" eine beachtliche Größe bekommen. Aber was sind das nun für Dateien? Zuersteinmal kann man allgemein sagen, dass dies Daten sind, die auf dem lokalen Verteilungspunkt (“Distribution Point”, DP) verteilt werden sollten und hier während der Empfangs-Phase zwischengespeichert wurden. Aber um welches Paket handelt es sich?

Dazu kann man das Logfile bemühen. Unter “C:\Program Files\Microsoft Configuration Manager\Logs” liegen die verschiedenen Log-Dateien, für diesen Zweck zuständig ist die despool.log (oder auch despool.lo_, falls die ursprüngliche despool.log ihre maximale Größe erreich hatte). Öffnen kann man die Logdateien am besten mit dem SCCM-eigenen Tool “CMTrace”, welches unter "C:\Program Files\Microsoft Configuration Manager\tools\cmtrace.exe" zu finden ist. Dort kann man nun mittels des Fernglas-Symboles suchen:

inboxes2

Als Suchtext kann der Name der größeren Datei verwendet werden, hier also “PKGhl61p.TRY”. Dabei kommt dann auch der Paketname zum Vorschein:

inboxes3

Hier in diesem Fall also “CAS00045”. Nun kann man in der Configuration Manager Konsole unter “Überwachung / Verteilungsstatus / Inhaltsstatus” den Status für des betreffende Paket prüfen:

inboxes4

Da das Paket (mittlerweile) erfolgreich auf den lokalen DP kopiert wurde, kann man die *.TRY-Datei also löschen. Dass dies nicht automatisch vom System gemacht wurde, dürfte hier in diesem Fall daran liegen, dass die Verteilung über WAN auf Grund der Größe des Paketes mehrfach gescheitert ist…

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SCCM 2012 R2: Timeout bei OSD-Fehlern von 15 Minuten auf beliebigen Wert erhöhen

Wenn es während einer Tasksequenz im System Center Configuration Manager 2012 R2 zu einem Fehler kommt, so wird die Fehlermeldung standardmäßig für 15 Minuten angezeigt – danach wird der Client neugestartet. Wenn man nun eine längere Tasksequenz laufen lässt, wird man selten die gesamte Zeit vor dem betroffenen Rechner verbringen und so auch die Fehlermeldung verpassen. Noch schlimmer wird es, wenn der Fehler noch vor dem Abschluss der Formatierung des Laufwerkes geschieht – denn bis zu diesem Punkt ist das Logfile lediglich in einer Ram-Disk abgelegt – und die ist beim Neustart natürlich weg!

Diese Fehlermeldungen sehen dann in etwa so aus:

SCCM_0x80070002

Dieses Verhalten lässt sich glücklicherweise abändern – mit einem nicht all zu hohem Aufwand! Dazu muss lediglich in der betreffenden Tasksequenz (es geht leider nicht pauschal) eine Tasksequenzvariable gesetzt werden.

Dazu wird die Tasksequenz geöffnet und direkt an erster Stelle ein weiterer Schritt “Tasksequenzvariable festlegen” eingefügt:

sccm_ts_var

Der Name der Variable lautet “SMSTSErrorDialogTimeout” – der Wert ist in Sekunden anzugeben:

sccm_ts_var2

Damit ist die gewünschte Änderung auch schon gemacht. Beim nächsten Start der Tasksequenz ist die gemachte Änderung auch schon wirksam… Und dann kann man im Falle eines Fehler mittels F8 die DOS-Box öffnen und beispielsweise mit “cmtrace.exe” die Logfiles analysieren.

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Windows 8.1 Benutzer ohne Frühjahrs-Update (Update 1) bekommen keine Patches mehr

Was Microsoft bereits im April angekündigt hatte (http://blogs.technet.com/b/askpfeplat/archive/2014/04/07/exploring-windows-8-1-update-start-screen-desktop-and-other-enhancements.aspx) wird nun Ernst:

Wer das Update 1 für Windows 8.1 aus dem April 2014 bisher nicht installiert hat, bekommt seit dem gestrigen Patch-Tuesday keine Updates für sein Betriebssystem mehr! (Das gilt natürlich auch für künftige Patches)

Daher sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, dieses Update zu installieren und neben den folgenden Sicherheitsupdates auch von zahlreichen Verbesserungen zu profitieren. Einige davon hat mein Kollege Remigiusz Suskiewicz in seinem letzten Blogpost beschrieben.

Das Update 1 (KB2919355) bekommen Sie hier:

http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=42335

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Erster Bericht über die TechEd North America 2014

Vom 12. bis 15. Mai 2014 fand in Houston, Texas die diesjährige Microsoft TechEd North America statt. Dies ist die größte Konferenz zu Microsoft-Produkten, im Schwerpunkt im ITPro-Bereich. Dieses Jahr wurde die TechEd mit dem MMS (Microsoft Management-Summit) zusammengelegt.

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(Abbildung: Die Keynote wird von einer lokalen Band eingeleitet, welche moderne Rock- und Pop-Songs auf klassischen Instrumenten interpretierte)

Die Keynote, gehalten von Corporate VP Brad Anderson, gab einen recht guten Überblick über Microsofts aktuelle Strategie – es geht massiv um die Themen “Cloud” (Azure) und “People Centric IT” (hier z.B. Themen wie “Bring your own device” (BYOD) und die Anbindung von Nicht-Microsoft-Systemen an Microsoft-Landschaften). Das Motto war “Mobile-first, cloud-first world”. Weiterhin wurden einige Neuerungen für Azure angekündigt bzw. an diesem Tag freigegeben (z.B. “Express Route”, “Azure Files”, “Azure Site Recovery”, VMs neuer Größe, …). Glücklicherweise konnte ich einen der letzten Plätze erreichen. Der Raum, der zur Verfügung stand, reichte gefühlt gerade für die Leute, die ihre Hotels im direkten Umfeld des Convention-Centers hatten und somit nicht auf die Shuttle-Busse angewiesen waren, die sich jeden Morgen durch den Stau quälen mussten.

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(Abbildung: Microsoft Corporate Vice President Brad Anderson on-stage während der Keynote)

Es gab 6 Tracks zu den Themen

  • “Data Plattform and Business Intelligence” (Datenbanken),
  • “Datacenter and Infrastructure Management” (Windows Server, System Center, Virtualisierung, PowerShell),
  • “Developer Plattform and Tools” (Entwickler),
  • “Office Servers and Services” (Office, Office 365, Exchange, Lync, Sharepoint),
  • “People-Centric IT” (Quer-Beet),
  • “Windows, Phone and Devices” (Windows 8.1, Windows Phone, App-V)

Die ca. 12.000 Teilnehmer (Es gibt keine offiziellen Angaben, zahlen schwanken zwischen 11.000 und 13.000) verteilten sich erstaunlich gut über die ca. 400 verschiedenen Sessions, welche von den unterschiedlichsten Personengruppen (Microsoft Product-Manager, Microsoft Technical Evangelists, Microsoft Technical Fellows (Also Nicht-MS-Mitarbeiter, die sehr stark mit Microsoft-Themen verbunden sind), MVPs, Drittanbieter) gehalten wurden. Obwohl es ständig Schlangen gab, insbesondere beim Essen und an den Toiletten, hat man es dennoch geschafft, diese völlig ausverkaufte Veranstaltung logistisch ganz ordentlich abzuwickeln.

Parallel zu den Sessions gab es im Erdgeschoss ständig die Möglichkeit, sich auf der TechExpo mit verschiedenen Microsoft-Partner-Firmen über deren Produkte und Lösungen aus dem Microsoft-Umfeld zu unterhalten. Zusätzlich konnte man in Hands-On-Labs oder Instructure-Lead-Labs erste praktische Erfahrungen mit neueren Microsoft-Produkten zu sammeln. Weiterhin gab es die Möglichkeit, zu reduzierten Preisen Microsoft-Prüfungen für eine Zertifizierung abzulegen.

Ein Highlight waren aus meiner Sicht vor allem die Sessions der MVPs, die im Stil von “Lessions Learned” ihre Erfahrungen mit den aktuellsten Microsoft-Produkten aus dem Einsatz in größeren Szenarien weitergaben. Dieses Sessions waren stets gut besucht, vollgepackt mit Know-How und nicht zuletzt auch sehr unterhaltsam. Eine der Sessions (PCIT-B410) wurde von 5 MVPs gehalten (“How many MVPs does it take to get a Powerpoint started?” war nach ersten Startschwierigkeiten im Twitter zu lesen), Thema war der System Center Configuration Manager. Hier saßen ca. 1000 SCCM-Administratoren in einem Raum – eine unglaubliche Fülle von Wissen, ergänzt durch die Ausführungen der MVPs Kent Agerlund, Johan Arwidmark, Greg Ramsey, Jason Sandys und Steve Thompson.

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(Abbildung: Die MVPs von PCIT-B410 hatten sichtlich Spaß!)

In einem weiteren Beitrag werde ich in naher Zukunft noch auf einige Inhalte eingehen, welche ich von der Konferenz “mitgenommen” habe.

Alle Sessions können unter http://channel9.msdn.com/Events/TechEd/NorthAmerica/2014?direction=asc#tab_sortBy_day  als PPTX und MP4 heruntergeladen werden.

Zu Houston selber muss man leider sagen: Das ist keine Stadt, die man als Tourist gesehen haben muss. Abgesehen von den zum Teil extrem heißen Temperaturen gibt es nicht viel zu sehen. Außerhalb kann man das NASA Space Center besichtigen, in der Stadt selber gibt es einen recht hübschen Zoo und einige nette Museen. Ansonsten ist insbesondere am Abend und am Wochenende nichts los, die Texaner selbst raten einem, bei Dunkelheit nicht mehr auf die Straße zu gehen.

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(Abbildung: Die Skyline von Downtown Houston, betrachtet aus Richtung Brown Convention Center)

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BranchCache mit Windows Server 2012 R2 und Windows 8.1

BranchCache, eine Technologie die mit dem Windows Server 2008 R2 und Windows 7 eingeführt wurde, ermöglicht es, den Datenverkehr auf WAN-Strecken und die damit einhergehende Wartezeit bei der Übertragung zu reduzieren. Es geht darum, den lesenden Zugriff von einem Unternehmens-Standort (hier als “Filiale” bezeichnet) auf Daten in einem anderen Standort (hier als “Firmensitz” bezeichnet) zwischen zu speichern (“caching”).

Grundsätzlich stehen zwei verschiedene Modi zur Verfügung:

  • Hosted Cache (“Gehosteter Cache”)
  • Distributed Cache (“Verteilter Cache”)

Beim Hosted Cache übernimmt ein Server in der Filiale die Aufgabe des Caches. Er speichert die Daten entsprechend zwischen. Beim Distributed Cache wird auf einen dedizierten Server verzichtet – die Clients der Filiale übernehmen das Caching. Vorteil des Distributed Cachings ist also der Verzicht auf zusätzliche Hardware und den damit verbundenen Verwaltungsaufwand. Allerdings entsteht der Nachteil, dass das Endgerät, welches die Daten in seinem Cache hält, zum benötigten Zeitpunkt nicht online ist und somit der Cache nicht genutzt werden kann.

Es existieren mittlerweile zwei verschiedene Versionen:

  • V1 steht bereits ab Windows Server 2008 R2 und Windows 7 zur Verfügung
  • V2 steht erst ab Windows Server 2012 und Windows 8 zur Verfügung

Der Ablauf beim Distributed Cache ist (etwas vereinfacht) der folgende:

  1. Client1 in der Filiale soll ein File auf einem Dateiserver am Firmensitz öffnen; durch eine GPO ist er für BranchCache und den Modus “Distributed Cache” konfiguriert. Beim Dateiserver fragt er nicht die Datei selber sondern deren Hash (eine Art Fingerabdruck, die das File in seiner aktuellen Version identifiziert) an.
  2. Der Dateiserver überträgt den Hash zum Client1 (Der Hash wurde vom Dateiserver generiert, dieser ist ebenfalls durch eine GPO entsprechend konfiguriert)
  3. Client1 fragt per Broadcast in seinem Subnetz an, ob andere Clients das File in ihrem Cache haben, welches durch den Hash identifiziert wird; im Beispiel gehen wir nun davon aus, dass keiner der anderen Clients dieses File bisher geöffnet hat
  4. Client1 fragt nun noch einmal beim Dateiserver an; dieses Mal jedoch direkt nach der Datei statt nach deren Hash
  5. Die Datei wird zum Client1 übertragen und dort geöffnet
  6. Wenn nun auch Client2 in der Filiale diese Datei öffnen will, dann beginnt der Prozess wieder “von neuem”: Client2 fragt beim Dateiserver den Hash für das File an
  7. Der Dateiserver überträgt den Hash an Client2
  8. Client2 fragt per Broadcast in seinem Subnetz nach dem Hash
  9. Client1 meldet sich, da dieser das File in seinem Cache hat (Voraussetzung ist, dass sich das File zwischenzeitlich auf dem Dateiserver nicht geändert hat, denn dann hätte es einen anderen Hash!); Die Datei wird nun aus dem Cache von Client1 zum Client2 übertragen; dieser kann das File nun öffnen (und er hält es fortan auch in seinem Cache vor!)

Dabei haben also folgende Übertragungen stattgefunden:

  • 2x Abfrage des Hashes über WAN
  • 1x Übertragung des Files über WAN
  • 1x Übertragung des Files über LAN

Eingespart wurde also die zweite Übertragung des Files über WAN; stattdessen kommt die Übertragung der Hashes hinzu, die aber im Verhältnis deutlich kleiner sind

BranchCache ist also insbesondere sinnvoll bei:

  • Unternehmen mit verschiedenen Standorten
  • Häufigen lesenden Zugriffen auf sich selten ändernde Dateien über das gesamte Unternehmensnetzwerk

Die Edition des Server-Betriebssystems spielt bei einem Server 2012 R2 keine Rolle, bei den Clients muss unter Windows 8.1 die Enterprise-Edition eingesetzt werden. (Unter Server 2008 R2 muss der Caching-Server mindestens die Enterprise-Edition verwenden, für den Dateiserver spielt die Edition keine Rolle; Windows 7 Clients müssen mindestens die Enterprise-Edition verwenden.)

Im Folgenden möchte ich den Aufbau einer einfachen BranchCache-Umgebung darstellen. Dabei gibt es einen Server, SRV1, der neben der Aufgabe des Domänen-Controllers auch gleichzeitig die Aufgabe des Dateiserver übernimmt. Die beiden Clients WIN8-1 und WIN8-2 werden dann den Zugriff auf eine Datei des Dateiservers durchführen.

Auf SRV1 wird über den Servermanager / “Verwalten” / “Rollen und Features hinzufügen” ein Rollendienst hinzugefügt:

branchcache1

Unterhalb der Rolle “Datei-/Speicherdienste” findet sich “BranchCache für Netzwerkdateien”:

branchcache2

Nach der Installation dieses Rollendienstes kann nun an jeder Freigabe, bei der dies gewünscht ist, BranchCache aktiviert werden. Dies geschieht in den Eigenschaften der “Erweiterten Freigabe” über den Button “Zwischenspeichern”:

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branchcache4

Als nächstes müssen nun zwei Gruppenrichtlinien konfiguriert werden:

  • CPR_BranchCache_Content ist für den Fileserver gedacht und wird sinnvollerweise über die Sicherheitsfilter nur auf diese angewendet
  • CPR_BranchCache_Clients ist für die Clients gedacht und kann z.B. per WMI-Filter dynamisch auf diese wirken

branchcache5

Innerhalb der Content-Policy wird zum einen die Hash-Veröffentlichung aktiviert und zum anderen die Version festgelegt. Man kann hier zwischen “Nur V1”, “V1 und V2” oder “Nur V2” wählen:

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Der relevante Pfad innerhalb der GPO lautet “Computerkonfiguration” / “Richtlinien” / “Administrative Vorlagen” / “Netzwerk” / “LanMan-Server”

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Innerhalb der Client-Policy sind etwas mehr Einstellungen vorzunehmen:

branchcache9

Hier muss BranchCache aktiviert werden, der Modus “Verteilter Cache” festgelegt werden und optional können die maximale Speicherbelegung, das maximale Alter und weitere Dinge konfiguriert werden. Aus Demo-Zwecken werde ich außerdem in der Einstellung “BranchCache für Netzwerkdateien konfigurieren” die minimale Latenz von 80ms auf 0ms herabsetzen und somit das Nutzen des Caches auch in einem schnellen Netzwerk erzwingen:

branchcache10 branchcache11
branchcache12 branchcache13
branchcache14  

Sinnvollerweise wird nun auf dem Server und den Clients ein gpupdate durchgeführt, um nicht erst auf das Verarbeiten der GPOs warten zu müssen:

branchcache15

Nun kann man auf den Clients noch einmal die Branchcache-Konfiguration überprüfen. Dies geschieht mit Hilfe des Aufrufes

netsh branchcache show status all

Sollte dann in etwa so aussehen:

branchcache16

Nun kann mittels Leistungsüberwachung getestet werden, ob die Konfiguration funktioniert. Dazu sind die entsprechenden Indikatoren hinzuzufügen:

branchcache18

Sinnvollerweise schaltet man nun die Leistungsüberwachung auf “Bericht” um (drittes Symbol in der Leiste oben von links gezählt).

Der Benutzer “Franz Iskaner” öffnet nun von WIN8-1 aus ein Dokument auf dem Dateiserver:

branchcache19

Eine Eigenart des integrierten PDF-Readers auf WIndows 8 ist, dass dieser das Dokument nur in Teilen öffnet und beim Lesen dann entsprechend die Inhalte nachlädt. Daher wurde nun also nicht das gesamte Dokument mit ca. 13MB sondern nur ein Teil davon vom Server abgerufen (ich habe die ersten hundert Seiten von ca. 2000 durchgeblättert):

branchcache20

Auf WIN8-2 öffnet nun “Karl Auer” das selbe Dokument, die Leistungsüberwachung ist geöffnet und zeigt nun folgende Werte auf WIN8-2:

branchcache21

(WIN8-1 hatte zwischenzeitlich weitere Teile des Dokumentes abgerufen, weshalb WIN8-2 etwas mehr vom Cache abrufen konnte als WIN8-1 im oberen Screenshot vom Server abgerufen hatte)

Ein Teil des Dokumentes kommt hier (das aber insbesondere wegen des PDF-Readers) immer noch vom Server – nämlich der Teil, der nicht im Cache auf WIN8-1 liegt, weil er dort bisher nicht geöffnet wurde.

Die Funktionsfähigkeit der BranchCache-Konfiguration ist damit aber gezeigt.

An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, das BranchCache nur LESEND funktioniert – beim Schreiben wird direkt auf den Server geschrieben und nicht in den Cache!

Weitere Informationen zum Thema Branchcache finden sich im Microsoft Technet:

http://technet.microsoft.com/de-de/library/hh831696.aspx

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Windows Server 2012 R2: Automatische Sperre verhindern

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern sperrt der Windows Server 2012 R2 seine Oberfläche nach 10 Minuten Inaktivität. Dies ist aus Sicherheitsgründen sicherlich nützlich, oft aber einfach nur störend, z.B. wenn man einen Prozess längere Zeit beobachten will oder vor allem in Test- und Demoumgebungen.

Selbstverständlich lässt sich dieses Verhalten abschalten, allerdings etwas versteckt.

Das Ganze geschieht über die Energieeinstellungen und dort in den jeweiligen Energiesparplaneinstellungen:

lock1

Systemsteuerung / Hardware / Energieoptionen (oder direkt im Startmenü “Energieoptionen” eingeben. Dort werden als erstes die Energiesparplaneinstellungen des aktuellen Energiesparplanes geöffnet.

lock2

Hier muss dann über “Erweiterte Energieeinstellungen ändern” die GUI für die Energieoptionen geöffnet werden.

Allerdings hat die notwendige Option einen eher unerwarteten Namen:

lock3

Das was hier an der deutschen Oberfläche als “Bildschirm ausschalten nach” bezeichnet wird, betrifft auch das Sperren der Sitzung. Standardmäßig sind hier 10 Minuten eingetragen. Ein Herabsetzen auf den Wert “0” deaktiviert diese Funktion komplett.

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